| Was ist Boßeln? Klootschießen und 
                    Boßeln
 Die Regeln Regeln für Klootschießen und Boßeln sind 
                    regional recht unterschiedlich ausgeprägt. So ähnelt 
                    das Boßeln der Nordfriesen eher dem ursprünglichen 
                    Klootschießen und selbst zwischen den Boßel-Gepflogenheiten 
                    der Ostfriesen und Oldenburger gibt es kleine Unterschiede, 
                    die auch weiterhin gepflegt werden.  Klootschießen Der Standkampf Beim Standkampf der Klootschießer nimmt der Werfer 
                    Anlauf auf einer etwa 20 Meter langen Matte und wirft den 
                    Kloot von einem Absprungbrett aus. Dabei kommt es nicht nur 
                    auf die Weite des Wurfs an sondern auch darauf, dass der Kloot 
                    innerhalb des relativ schmalen Wurffeldes bleibt. Der Wurf 
                    erfordert viel Kraft, Präzision und die Beherrschung 
                    des Bewegungsablaufs. Der Klootschießer nimmt Anlauf, 
                    holt Schwung, springt beim Vorschwingen des Wurfarms von der 
                    Anlaufbahn so ab, dass er eine Vierteldrehung in Bewegungsrichtung 
                    macht. Der Wurfarm schwingt in vertikaler Kreisbahn und erreicht 
                    seinen höchsten Punkt kurz bevor der Werfer auf dem Absprungbrett 
                    ankommt. Der Kloot wird nach dem Aufkommen bei der Streckbewegung 
                    des Körpers geworfen. Die Klootschießer benutzen 
                    eine 475 Gramm schweren Holzkugel, die durchbohrt und mit 
                    Blei ausgegossen ist. Der FeldkampfBeim Feldkampf der Klootschießer 
                    auf gefrorenem, schneefreiem Boden treten zwei Mannschaften 
                    gegeneinander an. Geworfen wird wie beim Standkampf, allerdings 
                    immer von der Stelle aus, wo die Klootkugel des vorherigen 
                    Werfers liegengeblieben ist. Ziel des Feldkampfs ist es, mit 
                    einer bestimmten Anzahl von Würfen eine möglichst 
                    weite Strecke zurückzulegen.  Straßenboßeln Beim Straßenboßeln treten in der Regel zwei Mannschaften 
                    gegeneinander an, die als Wurfstrecken vor allem öffentliche 
                    Straßen benutzen. Wie beim Klootschießen nimmt 
                    der Werfer Anlauf, die Wurftechnik ähnelt aber eher der 
                    beim Kegeln und daher wesentlich leichter zu lernen. Der Werfer 
                    läuft an und fängt vor dem Absprung (ohne Absprungbrett) 
                    an, den Wurfarm leicht zu pendeln. Vor dem Wurf wird der Wurfarm 
                    einmal weit nach hinten genommen. Beim Wurf muss der Arm mit 
                    größtmöglichem Kraftaufwand nach vorn schnellen.Wie 
                    beim Feldkampf der Klootschießer geht es auch beim Straßenboßeln 
                    darum, mit den Würfen eine möglichst weite Strecke 
                    zurückzulegen. Treten zwei Boßelvereine gegeneinander 
                    an, wird meist eine etwa sieben Kilometer lange Strecke ausgesucht. 
                    Die Reihenfolge der Werfer innerhalb der Mannschaften wird 
                    vorher festgelegt. Die Mannschaften werfen abwechselnd, wobei 
                    jede Mannschaft von dem Punkt aus werfen muss, wo ihr Boßel 
                    zuletzt liegengeblieben ist. Legt ein Werfer eine solche Weite 
                    vor, dass die gegnerische Mannschaft es auch mit zwei Würfen 
                    nicht schafft, die gleiche Strecke zurückzulegen, gibt 
                    das einen Schoet (Punkt). Gewonnen hat die Mannschaft mit 
                    den meisten Schoets.Wichtig beim Straßenboßeln 
                    ist die Beschaffenheit der Strecke. Der Werfer muss Gefälle, 
                    Kurven, Spurrillen und ähnliches optimal ausnutzen, um 
                    möglichst weit zu werfen und um zu verhindern, dass die 
                    Bosselkugel außerhalb der Begrenzung beispielsweise 
                    in einem Graben landet.Verwendet werden Holz-, Kunststoff-, 
                    Gummi- oder Eisenkugeln bis zu einem Durchmesser von 12 Zentimetern, 
                    beziehungsweise einem Gewicht bis zu 800 Gramm.  Weideboßeln Beim Weideboßeln handelt es sich um einen Standkampf, 
                    der ausschließlich auf Wiesen oder Sportplätzen 
                    ausgetragen wird. Die Flugbahn der Kugel ist wesentlich weiter 
                    als beim Straßenboßeln und die Beschaffenheit 
                    des Bodens spielt eine geringere Rolle. Der hölzerne 
                    Weideboßel hat, je nach Altersklasse, bis zu 10,5 Zentimeter 
                    Durchmesser.  
                    
                    
                    
                   |